In diesem Tutorial will ich dir zeigen, wie du selbst ein Labornetzteil bauen kannst. Ich werde dieses Tutorial in zwei Teile aufteilen. Im ersten Teil werden wir zuerst ein Schaltnetzteil so umbauen, damit es sicher und steckbar betrieben werden kann. Das Kunststoffgehäuse, das auf das Netzteil geschraubt wird, habe ich mit Fusion360 gezeichnet und auf dem Prusa i3 Mk2 gedruckt. Alle anderen Teile sind auch bei uns im Online Shop verfügbar.

Achtung: Arbeiten am 230V Netz ist gefährlich und kann zu tödlichen Unfällen führen. Daher immer beim Anschliessen oder bei geöffnetem Gehäuse, zuerst das Gerät vom Netz trennen! Wir übernehmen keine Haftung beim Nachbau dieses Netzteils. Alles geht auf dein eigenes Risiko.


Benötigtes Material und Werkzeug für den Eigenbau des Labor Netzteils:

Materialliste:

Werkzeuge:


Zeichnen und Drucken vom Gehäuse

Das Gehäuse habe ich in Fusion 360 von Autodesk gezeichnet. Ich kann euch Fusion 360 empfehlen da es für Maker kostenlos genutzt werden kann und der Einstieg für Anfänger sehr einfach ist. Damit du die Ausschnitte und Bohrungen selbst nach deinen Wünschen ändern kannst, stelle ich dir das Fusion 360 Konstruktionsfile unter folgendem Link zum Herunterladen zur Verfügung:

Netzteil Gehäuse: https://download.bastelgarage.ch/Blog/27_Netzteil_Gehause.f3d


Das G-Code File für den 3D-Drucker habe ich mit Simplify 3D erstellt. Dazu habe ich folgende Parameter verwendet:
3D-Drucker: Original Prusa i3 MK2
Auflösung: 0.2mm
Infill: 25%
Umfanghüllen: 2
Oberste feste Schichten: 4
Unterste feste Schichten: 4


Gedruckt habe ich das Gehäuse mit dem Prusa i3 MK2 mit schwarzem PLA:



Verkabelung vom Netzteil

Für die 48V Verkabelung habe ich 2.5mm^2 Litzen verwendet und für die 230V Seite 1.5mm^2. Die Litzen kannst du vorgängig auf ca. 15cm zuschneiden, somit sind sie noch genug lang, damit du sie einfach anschliessen kannst. Als erstes habe ich die Bananenstecker an die 2.5mm^2 Litzen angelötet. Auf der Seite, die auf dem Netzteil angeschlossen wird, habe ich jeweils einen Gabelkabelschuh angepresst. Leider hatte ich nur Gelb-Grüne Litzen, deshalb habe ich den Plus Pol mit Roter Farbe markiert. Anschliessend habe ich die 4mm Bananenstecker Buchsen in das Gehäuse geschraubt.

Fertig sieht das so aus:


Als nächstes geht es an das Anschliessen der C13 Kaltgeräte Buchse und des Schalters. Für das Anschliessen der Litzen an die Steckerbuchse habe ich Kabelschuhe mit Quetschverbinder verwendet.


Die Phase L habe ich über den Schalter angeschlossen, damit das Netzteil über den Schalter aus- und eingeschaltet werden kann. Der Schutzleiter wird direkt an den Schutzleiter angeschlossen.


Für den Neutralleiter habe ich ein Y-Anschluss gemacht. Dazu einfach zwei Litzen miteinander Verdrillen und ein 2.5mm^2 Kabelschuh drauf pressen.

Fertig sieht das so aus:


Angeschlossen wird der Blaue Kabelschuh mit den zwei Litzen drinnen an den N (Neutralleiter) Anschluss. Der Zweite Kabelschuh wird anschliessend auf den Lampenkontakt angeschlossen.


Nun kann die Kaltgeräte Buchse mit M3 Schrauben und Muttern an das Gehäuse geschraubt werden.


Zum Schluss noch die Litzen wie folgt an das Netzteil anschliessen: Wichtig ist das ich N und L nicht vertausche. Ich habe bei mir nummerierte Litzen verwendet. Dazu habe ich für die Phase L die Nr.1 genutzt und für den Neutralleiter N die Nr.2. Bei der 48V Seite kommt die rote Bananenstecker Buchse auf +V und die schwarze auf -V.


Zusammenbau und testen des Netzteils:

Nun kannst du das Gehäuse an das Netzteil schrauben. Dazu brauchst du M4 Senkkopfschrauben die nicht länger als 6mm sind. Du kannst vorher noch prüfen ob die Schrauben passen und nicht zulange sind und ein Kurzschluss auf der Platine verursachen. Ich habe bei mir nur die seitlichen Schrauben genutzt, da ich für unten keine kurzen Schrauben hatte.


Ist alles fertig könnt ihr mal Testen ob das Netzteil funktioniert. Schaltet ihr es ein, sollte der beleuchtete Schalter rot leuchten.


Auf der Oberseite vom Gehäuse hat es ein Loch. Da solltet ihr auch sehen das eine Grüne LED leuchtet.

Unterhalb von diesem Loch befindet sich auch die Einstellschraube für die Feinjustierung von der 48V Spannung. Ich habe die Spannung bei meinem Netzteil auf 55V eingestellt anstelle der 48V. Aber Achtung: Schalte das Netzteil immer Aus wenn du mit einem Schraubenzieher die Spannung nachstellen willst. Nicht das du das Drehpotentiometer verfehlst und einen Kurzschluss verursachst.

Hier noch ein Bild vom fertigen Netzteil:












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Hansa
Hansa

Die Kaltgerätebuchse ermöglicht N + L gleichzeitig zu unterbrechen. Deine Schaltung ermöglicht ständig L zum Netzteil, je nach dem wie der Netzstecker gedreht wird.

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